Rückgabewelle in Tierheimen: Verantwortung für Haustiere auch in schwierigen Zeiten

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Die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland haben einen großen Einfluss auf die Tierheime im Land. Neben dem illegalen Welpenhandel und unüberlegten Anschaffungen während des Lockdowns kommt nun auch noch die Inflation durch den Krieg der Ukraine hinzu. Die steigenden Kosten für Futtermittel und Tierarztbesuche belasten Haustierbesitzer zunehmend. Stefan Hitzler, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg, befürchtet eine mögliche Rückgabewelle.

Abgaben und Ferienzeit belasten Tierheime: Herausforderungen wachsen

Tierheime stehen bereits jetzt vor großen Herausforderungen in Deutschland. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen impulsiv Tiere gekauft haben, die sie nun wieder abgeben müssen. Die Ferienzeit verstärkt dieses Problem noch weiter, da in dieser Zeit traditionell mehr Tiere aufgenommen werden müssen. Zudem werden vermehrt kranke und alte Tiere abgegeben, die schwerer vermittelt werden können und somit die Kapazitäten der Tierheime einschränken. Dieser Teufelskreis könnte im schlimmsten Fall zu einem Aufnahmestopp führen, was die Situation noch schwieriger machen würde.

Die steigende Inflation hat nicht nur Auswirkungen auf Haustierbesitzer, sondern auch auf Tierheime. Da die Ausgaben der Privathaushalte steigen, gehen die Spendengelder für Tierheime zurück. Stefan Hitzler, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg, berichtet von einem spürbaren Rückgang der Spendenbereitschaft. Zusätzlich belasten die steigenden Kosten für Strom, Wasser und Gas die Tierheime, da sie diese selbst tragen müssen.

Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. warnt vor einer möglichen Unterversorgung von rund 35 Millionen Haustieren aufgrund der schwierigen Gasversorgung.

Die gestiegenen Kosten für Tierarztbehandlungen könnten dazu führen, dass Tierheime unvorhergesehenen finanziellen Belastungen ausgesetzt sind, um die medizinische Versorgung kranker Haustiere sicherzustellen.

Um Tierheime langfristig zu entlasten, empfiehlt es sich, vor der Anschaffung eines neuen Haustieres gründlich darüber nachzudenken und auch die Option einer Adoption aus dem Tierschutz zu prüfen. Darüber hinaus ist es wichtig, rechtzeitig nach Betreuungsmöglichkeiten für das Tier vor dem Urlaub zu suchen, um eine sichere und liebevolle Umgebung für das Tier zu gewährleisten.

Bevor man Flüge und Unterkünfte bucht, sollte man sich um die Tierbetreuung kümmern, um Konflikte und Probleme während des Urlaubs zu vermeiden.

Um finanzielle Belastungen durch unerwartete Tierarztkosten zu minimieren, empfiehlt es sich, Rücklagen zu bilden oder eine Krankenversicherung für das Haustier abzuschließen. Tieroperationen können hohe Kosten verursachen und den Geldbeutel stark belasten. Um unangenehme Überraschungen und finanzielle Engpässe zu vermeiden, sollten Tierbesitzer frühzeitig entsprechende Vorkehrungen treffen. Bei Tierheimen, Tierschutzvereinen oder dem Deutschen Tierschutzbund erhalten Tierfreunde Informationen und Unterstützung. Dort können auch Möglichkeiten zur Spende erfragt werden.

Die steigende Inflation und die erhöhten Energiepreise stellen eine große Herausforderung für Tierheime und Haustierbesitzer dar. Es ist wichtig, frühzeitig zu planen und Vorkehrungen zu treffen, um mögliche Probleme zu vermeiden. Die Verantwortung liegt bei uns, für unsere Haustiere zu sorgen und ihnen auch in schwierigen Zeiten eine sichere und liebevolle Umgebung zu bieten.

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