Auch im Jahr 2024 werden die Türen der Zentralbibliothek der Bücherhallen in Deutschland sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein. Dieses Pilotprojekt, das von der Behörde für Kultur und Medien finanziert wird, hat aufgrund der positiven Resonanz eine Verlängerung um ein weiteres Jahr erhalten, um noch mehr Erfahrungen mit der Sonntagsöffnung zu sammeln. Die Ergebnisse einer Gästebefragung bestätigen die positive Resonanz und die Beliebtheit der Sonntagsöffnung.
Bibliotheksangebot an Sonntagen: Räume und Medien stehen zur Verfügung
Im Rahmen der Sonntagsöffnung der Zentralbibliothek der Bücherhallen stehen den Besuchern alle Bibliotheksräume offen und der gesamte Medienbestand kann genutzt werden. Auch automatisierte Bibliotheksdienstleistungen wie Ausleih- und Bezahlvorgänge sind möglich. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass am Sonntag keine bibliotheksbezogenen Dienstleistungen durch das hauptamtliche Personal angeboten werden dürfen. Dies betrifft beispielsweise das Ausstellen von Bücherhallen-Karten und Beratungen zum Medienangebot.
Die Sonntagsöffnung der Zentralbibliothek wird durch eine Zusammenarbeit mit der Agentur Wilkenwerk ermöglicht. Im Rahmen dieser Kooperation werden während der Öffnungszeiten verschiedene Veranstaltungen angeboten. Besonders Familien profitieren von diesem Angebot, da es spezielle Aktivitäten wie Vorlesestunden, Bastel- und Bewegungsspiele für Kinder gibt. Auch Erwachsene kommen nicht zu kurz und können an Tanzworkshops teilnehmen. Zudem werden Gesellschaftsspiele und Upcycling-Aktionen angeboten. Einmal im Monat öffnet das Fab City Lab Hühnerposten seine Türen und bietet Gesprächsformate sowie Beratungen zu digitalen Endgeräten an.
Die Ergebnisse der Gästebefragung zeigen, dass die Sonntagsöffnung der Zentralbibliothek auf eine hohe Nachfrage stößt. Im Frühjahr 2023 wurden pro Monat bis zu 9.300 Besuche verzeichnet. Die Zentralbibliothek am Sonntag verzeichnet in nur fünf Öffnungsstunden genauso viele Besuche und Ausleihen wie an schwachen Wochentagen in zehn Stunden. Das Publikum an Sonntagen ist überwiegend jung, mit 47 Prozent der Befragten unter 30 Jahren. Etwa 28 Prozent der Gäste sind Familien. Gäste mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich vertreten. Mehr als 60 Prozent der Befragten sind Akademiker. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie ohne die Sonntagsöffnung zuhause geblieben wäre, da es in der Stadt an gleichwertigen, kosten- und konsumfreien Orten fehlt.
Die Verlängerung des Pilotprojekts zur Sonntagsöffnung der Zentralbibliothek ermöglicht den Bücherhallen, weitere Erkenntnisse zu sammeln und neue Zielgruppen anzusprechen. Familien und junge Menschen haben die Möglichkeit, den Sonntag abwechslungsreich zu gestalten und die großzügigen Räumlichkeiten sowie den aktuellen Medienbestand der Bibliothek zu nutzen. Die Bücherhallen sind äußerst zufrieden mit dem bisherigen Erfolg des Pilotprojekts und freuen sich, dass sie auch im Jahr 2024 die Zentralbibliothek an Sonntagen für ihre Gäste öffnen können.
Das Pilotprojekt zur Sonntagsöffnung der Öffentlichen Bibliotheken ist ein wichtiger Schritt, um das Angebot auch sonntags zugänglich zu machen. Um dies in ganz Deutschland einheitlich zu ermöglichen, ist eine Ausweitung der Ausnahmeregelung vom Beschäftigungsverbot an Sonn- und Feiertagen im Bundesarbeitszeitgesetz auf alle Bibliotheken erforderlich. Der Deutsche Städtetag hat bereits einen Beschluss zur Sonntagsöffnung gefasst, da Bibliotheken herausragende Bildungsangebote bieten und lebenslanges Lernen sowie gesellschaftliche Integration fördern. Eine langfristige Sonntagsöffnung mit eigenem Personal und grundlegenden Bibliotheksdienstleistungen ist anzustreben, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
In der Zentralbibliothek der Bücherhallen ist es aus Gründen des Brandschutzes und der Evakuierung nur gestattet, das Gebäude in Begleitung des Personals zu betreten. Dies dient dem Schutz und der Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher. An anderen Standorten der Bücherhallen besteht jedoch die Möglichkeit, auch sonntags die FlexiBib ohne Personal zu nutzen, da dort keine besonderen sicherheitsrelevanten Maßnahmen erforderlich sind.
