Katzen: Sechster Sinn oder Psychopath? Von „Matou“ und was Michael Kohlmeier sonst noch so weiß

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Manch Katzenbesitzer fragt sich: Ist meine Katze ein Psychopath? Ganz falsch liegt er damit nicht, der Katzen sechster Sinn lässt Ähnliches vermuten. Auch das Buch „Matou“ von Michael Köhlmeier zeichnet ein ähnliches Bild.

Michael Köhlmeier und sein Buch „Matou“: Der Katzen sechster Sinn (Video)

Der Katzen sechster Sinn scheint besonders gut entwickelt zu sein. Sie spüren feinste Vibrationen, die scheinbar niemand sonst wahrnehmen kann. Vor Erdbeben bringen sich die Tiere rechtzeitig in Sicherheit und warnen nicht selten ihre Besitzer vor dem, was da kommen mag. Auch Kater Oscar aus den USA zeigt sich als Psychopath.

Er geht zu Menschen, die demnächst sterben werden, und zeigt damit an, dass es bald soweit ist. Dennoch wird Oscar in dem Pflegeheim, in dem er lebt, geliebt. Die Bewohner freuen sich, dass sie eine Ankündigung zu ihrem eigenen Tod bekommen und dass die Pflegekräfte dadurch den Angehörigen noch Bescheid geben können. So muss niemand allein sterben. Dennoch wird diese Gabe der Katze als leicht psychopathisch empfunden.

Weniger der Katzen sechster Sinn als vielmehr eine psychopathische Eigenschaft der Tiere inspirierte Michael Köhlmeier zu seinem neuesten Buch namens „Matou“. Benannt wurde es übrigens nach der Hauptperson, die eine Katze im Laufe der Zeit darstellt. Die Katze hat viele Leben, bekanntermaßen sollen es sieben sein. Diese lebt sie immer woanders und ist im Kongo ebenso zu Hause wie in Berlin.

Michael Köhlmeier sah einst einen französischen Stahlstich von Ermordeten unter der Guillotine. An ihrem Blut labten sich auf dem Bild die Katzen. Der Vergleich mit Hannibal Lecter dürfte durchaus naheliegend sein. Doch Köhlmeier ließ sich nicht abschrecken und brachte gleich noch ein paar eigene Erfahrungen in sein Buch mit ein. Einst hatte er eine Katze, eine Siamkatze. Als diese einem Hund dessen Grenzen aufzeigte, hörte sie sich angeblich an wie ein Untier. So liebe, nette Streicheltiere scheinen Katzen dann wohl nicht zu sein!

Video: Michael Köhlmeier über sein neues Buch „Matou“

Untersuchungen zu Katzen und deren Psyche

Die Menschen wollen stets wissen, wie es ihren Haustieren geht. Gleichzeitig wünschen sie sich nicht selten, zu erfahren, was ihre Katze bewegt. Es gibt inzwischen sogar Tests, um herauszufinden, wie psychopathisch die Katze veranlagt ist.

Dazu muss ein Fragebogen von mehreren Seiten Länge ausgefüllt werden. Am Ende findet der Katzenbesitzer dann heraus, dass er ein besonders intelligentes Katzentier mit einigen kleinen Macken besitzt. Auch wenn das Ergebnis natürlich nicht immer gleich ist und das hier Gesagte keinesfalls den Sinn des Tests untergraben soll: Ein ähnliches Ergebnis wird immer wieder herauskommen, zumal der Sinn des Tests auch darin besteht, Tiere und Menschen näher zusammenzubringen, damit weniger Katzen in Tierheimen landen.

Die Eigenheiten der Katzen können allerdings bis heute nicht geklärt werden und wie „Matou“ von Michael Köhlmeier wirkt der Katzen sechster Sinn häufig sehr rätselhaft. Dabei weiß Köhlmeier selbst: „Katzen muss man mögen!“ Entweder, man ist ein Katzen- oder ein Hundemensch, wobei diese Erkenntnis nicht wirklich neu ist.

Katzen haben ihre Eigenheiten, können stur und launisch sein. Sie sehen den Menschen als Dosenöffner und sind grausam zu ihrer Beute. Welches andere Tier spielt mit seiner Beute, bis es den qualvollen Tod erlitten hat? Wobei sich hier durchaus philosophische Parallelen zum Menschen ziehen lassen.

Auffällig ist, dass Köhlmeier seinen Matou zum Meister aller Klassen erheben möchte. Dafür werden Gedichte und Listen eingesetzt, es werden Wortspiele und mitunter auch dekorative Elemente verwendet. Das gesamte Buch ist durchstrukturiert und nur im sechsten Leben schweift der Autor ein wenig von der Gewohnheit ab. Die Eigenheiten der Katzenpsyche kommen in jedem Fall immer wieder zum Vorschein, unter die Lupe und dennoch nicht zur Klärung.

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