Simon Rattle: Das SZ-Benefizkonzert in der Isarphilharmonie Konzerteinführung

0

Was kann Sir Simon Rattle, was viele andere nicht können? Der Weltklasse-Dirigent treibt seine Musiker zu Höchstleistungen an!Sir Simon Rattle und die Musik: Zwei Dinge, die einfach zusammengehören! Sie können nicht getrennt werden, denn gemeinsam sind sie grandios. So auch beim SZ-Benefizkonzert am 26. November 2011 in München.

Das SZ-Benefizkonzert: Sir Simon Rattle in Bestform

Am 26. November 2021 war es soweit und das nächste Türchen des SZ-Adventskalenders wurde geöffnet. Dahinter verbarg sich ein Konzert der Sonderklasse: Das BR-Symphonieorchester sollte von Sir Simon Rattle dirigiert Gustav Mahlers neunte Symphonie spielen. Und das vor 1800 Leuten!

Das tat das Orchester des Bayerischen Rundfunks auch, allerdings nur vor 450 Zuhörern. Die übrigen Gäste verloren ihre Karten, weil die Corona-Bestimmungen keinen derartig vollen Konzertsaal zuließen.

Allerdings gingen damit auch die Einnahmen für das Projekt „Musik für alle Kinder“ verloren, für das nun zu Spenden aufgerufen wird. Mit dem Projekt sollen die Kinder aus sozial schwachen Familien gestärkt werden, sie sollen die Chance haben, Musikunterricht zu nehmen und ein Instrument zu erlernen.

Doch zurück zu dem Konzert: Es fand am genannten Tag in der Isarphilharmonie in München statt, wobei die Konzerteinführung schon um 18:45 Uhr war. Das eigentliche Konzert begann dann erst um 20:00 Uhr.

Wie immer bei Sir Simon Rattle war auch bei diesem Konzert etwas Neues, Aufregendes und Schwungvolles zu hören, denn er verbindet stets unterschiedliche Musikeinflüsse miteinander. Er hat immer wieder neue Interpretationen bekannter Stücke parat, was die traditionell angehauchten Musikliebhaber nicht immer auf Gegenliebe stoßen lässt. Doch Rattle ist ein echtes Unikat, das es sich zum Ziel gemacht hat, die Welt der Musik vielleicht nicht zu revolutionieren, aber doch immer wieder neu entstehen zu lassen.

Video: BRSO: Happy Birthday Sir Simon Rattle!

Neuer Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters

Im Jahr 2002 gab Sir Simon Rattle sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern und übernahm dort die Position des Chefdirigenten. Er legte einen furiosen Einstand mit Mahlers Fünfter Symphonie hin. Im Jahr 2018 gab er seinen Ausstand mit Mahlers Sechster Symphonie. Schon ein Jahr zuvor ging Rattle nach London zurück und übernahm dort als Chefdirigent das London Symphony Orchestra. Und nun soll es also das BR-Symphonieorchester in München werden, wenngleich die Verträge zwar schon im Januar 2021 unterzeichnet wurden, Rattle aber erst 2023 dort anfangen wird.

Auch für das BR-Symphonieorchester möchte Sir Simon Rattle ideale Bedingungen. Einst kämpfte er für höhere Gehälter der Berliner Philharmoniker und setzte diese – kommunikationsstark, wie er nun einmal ist – gegenüber Sponsoren und Politikern durch. Dann galt seine Aufmerksamkeit einem neuen Konzertsaal in London, doch hier kamen ihm Corona und die leeren Kassen der Stadt dazwischen. Nun also soll in München im Werksviertel ein neuer Konzertsaal entstehen. Allerdings könnte auch hier Corona eine Rolle spielen, denn die bayerischen Staatskassen dürften ebenso leer sein, wenn die Krise irgendwann ihr Ende nimmt.

Ungewöhnlicher Musiker mit einschlägigem Ruf

Auch wenn Sir Simon Rattle kein Musiker mit dem Ruf ist, ein Rowdy zu sein (wie das bei vielen anderen Musikern der Fall ist), so verfolgt ihn doch ein gewisser Ruf. Er sei erschreckend, anders und bei Traditionalisten nicht gerade beliebt. Gleichzeitig sei er erfrischend, sagen Kenner der Musikszene. Interessant ist Rattles Wahl beim Repertoire seiner Orchester. Er setzt hier nicht unbedingt auf Beethoven und Brahms oder Bruckner, sondern auf moderne Musiker, deren Werke mit Einflüssen verschiedener Musikrichtungen kombiniert werden.

Rattle dringt gern in Randbereiche vor und ist zwar ein traditionell ausgebildeter Dirigent, lernte aber einst auch das Schlagzeugspiel. Er beschäftigte sich lange Zeit mit historischen Instrumenten und deren Spielweisen. Das wiederum brachte neue Impulse in seine Arbeit ein, denn die historische Aufführungspraxis wurde in seine Arbeit einbezogen. Auch die Musik des späten 20. und 21. Jahrhunderts fand immer wieder Beachtung.

Mittlerweile konnte sich vieles von dem, was Sir Simon Rattle ins Leben rief oder auch nur ausprobierte, in der Musikwelt durchsetzen. Für junge Dirigenten ist einiges davon eine Selbstverständlichkeit und es wird nicht mehr danach gefragt, wie es ohne die Einflüsse sein könnte.

Jazz in Verbindung mit traditioneller Musik, auch Tanz wird damit verbunden. Entsprechende Projekte gab es in der Vergangenheit einige, auch hier waren Kooperationen mit Musikern verschiedener Stilrichtungen üblich. Heute gilt Rattle als das Original, dem zwar viel nacheifern, doch das nicht wirklich nachzuahmen ist.

Lassen Sie eine Antwort hier